Théâtre de la Mandragore

Das „Mandragolatheater“ wurde 1958 von Wolfram Mehring als dt. -frz. Avantgardetruppe gegründet, die zunächst in dt. und frz.  Sprache vor studentischem Publikum im Deutschen Haus (Heinrich-Heine-Haus) der Internationalen Pariser Studentenwohnstadt (Cité Universitaire) die Goldtopfkomödie von Plautus und Büchners Leonce und Lena und ab 1964 im Théâtre du Vieux Colombier  u. a. Woyzeck von Georg Büchner, Von morgens bis mitternachts von Georg Kaiser, Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung von Grabbe aufführte.  Die Inszenierungen im Rahmen des gleichzeitig 1958 von Mehring begründeten Centre international de Recherches Théâtrales / Scéniques setzten die Idee vom totalen Schauspieler um: Betonung der Körpersprache, Spiel mit Masken.  Seit Mitte der 60er Jahre zahlreiche Gastspiele und Gastinszenierungen.  Symbiose westlicher, fernöstlicher, indischer und afrikanischer Theatertraditionen in den jüngsten Inszenierungen in außereuropäischen Sprachen.

Horst Schumacher

(Theaterlexikon Rowohlt 1992)